Perspektivische Längenmessung

Die Perspektivische Längenmessung kann benutzt werden, um Entfernungen oder Höhen zu messen, die zu weit entfernt sind, um sie direkt zu messen. Dieses Werkzeug ist in der Hinsicht besonders, dass es keine Referenz für andere Objekte darstellt. Vielmehr ist es Referenz und Meßwerkzeug in einem. Die Referenzwerte werden hier eingetragen, und es zeigt auch die berechneten Werte an.

Benutzung

Um dieses Werkzeug zu benutzen, müssen Sie zwei Referenzabstände entlang der Meßstrecke kennen. Abbildung 1 zeigt, wie das Werkzeug aufgebaut ist: unten ist der Basispunkt, welcher den Nullpunkt der Messungen definiert. Sein Wert ist unveränderlich auf Null eingestellt. Über dem Basispunkt sind die beiden Referenzmessungen (im Bild bei 100cm und 200cm), welche Sie eingeben und korrekt im Bild platzieren müssen. Basierend auf diesen Eingaben berechnet ImageMeter die obere Distanz (950cm).

Beachten Sie, dass die drei Referenzpunkte auf der linken Seite mit einem kleinen Dreieck markiert sind, wohingegen die berechnete Distanz mit einem einfachen Strich markiert ist. Den Punkt, den Sie messen wollen, muß nicht unbedingt ganz oben sein. Sie können ihn auch zwischen die Referenzmessungen schieben, oder sogar unter den Basispunkt (was dann eine negative Distanz ergibt).

Die dünnen horizontalen Linien, welche auch von dem Werkzeug gezeichnet werden, deuten gleiche Entfernungsschritte an (Vielfache des ersten Referenzabstands). Sie können diese dazu verwenden, visuell zu überprüfen, ob alles genau ausgerichtet ist. In größeren Abständen werden diese Linien aufgrund der perspektivischen Verzerrung sehr eng aneinander liegen. Aus diesem Grund werden sehr weit entfernte Linien nicht mehr gezeichnet, aber es gibt eine einzige, abschließende Linie, welche den Horizont darstellt (unendliche Entfernung). Natürlich erhalten Sie keine gültige Messung, falls Sie den Meßpunkt über diese Horizontlinie hinweg schieben.

Abb. 1: Die drei unteren Punkte definieren die Referenz, der obere Wert ist berechnet. Die horizontalen Linien entsprechen gleichen Entfernungsschritten.
Abb. 2: Berechnung einer Gebäudehöhe (zum Vergrößern auf das Bild klicken).
Abb. 3: Berechnung einer Distance (zum Vergrößern auf das Bild klicken).

Beispiele

Abbildung 2 zeigt ein Beispiel, bei dem die Gebäudehöhe mit der Perspektivischen Längenmessung bestimmt werden soll. Natürlich platzieren wir den Basispunkt (0cm) auf dem Boden und fügen die zwei Referenzhöhen (200cm und 340cm) an Positionen ein, die im Bild klar zu sehen sind. Die gesamte Gebäudehöhe (1900cm) ist automatisch berechnet.

Abbildung 3 zeigt die Messung einer Straßenbreite, basierend auf der Breite der Zebrastreifen. Da diese Streifen normalerweise (in Deutschland) eine Breite von 50cm und auch 50cm Abstand haben, können wir die Distanz von einem Streifen zum nächsten als Referenzabstand (100cm) nehmen. Wenn alles richtig ausgerichtet ist, sollten die horizontalen Linien gut mit den Kanten der Zebrastreifen übereinstimmen. Dies kann in Abbildung 3 gesehen werden (durch kleine grüne Pfeile angedeutet). Sie können dies im Bild in voller Auflösung besser sehen.

Tipps

Wenn große Distanzen gemessen werden, kann die perspektivische Verzerrung die Messung sehr empfindlich zu nur kleinen Änderungen der Punktpositionen machen. Dies kann in Abbildung 1 gesehen werden: oberhalb einer Distanz von ungefähr 10m liegen die Linien, welche jeweils 100cm entfernt sind, sehr eng beisammen. Ein Unterschied von nur wenigen Pixeln kann daher zu einer großen Änderung der gemessenen Distanz führen. Diese Situation sollte dadurch vermieden werden, dass das Foto so aufgenommen wird, dass die perspektivische Verzerrung soweit wie möglich reduziert wird, und dadurch, dass die Referenzpunkte so weit wie möglich auseinander platziert werden.