In Situationen, in denen der Referenzmaßstab nicht benutzt werden kann, da das zu vermessende Objekt mit perspektivischer Verzerrung aufgenommen wurde, kann die Perspektivische Referenz benutzt werden. Sie erlaubt Messungen an flachen Objekten und funktioniert aus jedem Kameraaufnahmewinkel. Allerdings muß ein Referenzrechteck definiert werden.
Diese Methode ist nützlich, falls Sie viele Dinge auf dem gleichen, flachen Objekt messen wollen.
Das erste Beispiel (Abbildung 1) zeigt eine Küchenwand im Rohbau. Unsere Aufgabe ist es, einen Plan aller Anschlüsse zu vermessen. In diesem Fall können wir die gesamte Wand als Referenzrechteck benutzen. Wir müssen die reale Breite und Höhe der Wand ausmessen und tragen dies in das Referenzrechteck (grün) ein. Alle weiteren Maße (gelb) werden automatisch anhand der gegebenen Wandgröße berechnet.
Beachten Sie, dass die Wand perspektivisch verzerrt ist. Die Wandhöhe ist im Bild auf der linken Seite kleiner als auf der rechten Seite des Bildes. Allerdings kompensiert ImageMeter diesen Effekt. Beachten Sie auch das Gitter, das ImageMeter immer dann einblendet, wenn die Referenz ausgewählt wurde. Das Gitter zeigt eine Darstellung der Ebene, auf der ImageMeter die Messung ausführt. Es kann hilfreich sein, das Referenzrechteck exakt auszurichten.
In Abbildung 2 benutzen wir einen Rahmen, den wir aus einem Stück DIN-A4 Papier ausgeschnitten haben, als Referenzrechteck. Da die Größe eines DIN-A4 Blattes bekanntermaßen 29.7cm x 21cm ist, kann dies eine nützliche Referenz sein. Basierend auf dieser Referenz berechnet ImageMeter die Seitenlängen der komplexen Form des Steins, und seine Fläche. Anhand der Fläche kann dann abgeschätzt werden, wieviele Steine gebraucht werden, um eine gegebene Fläche zu pflastern.
Sie können jedes beliebige Objekt als Referenz benutzen, solange es rechteckig ist. Um Häuser zu vermessen, sind z.B. Fenster eine gute Möglichkeit. Sie können auch ein Blatt Papier an die Wand kleben und dieses benutzen, allerdings sollte die Referenz so groß wie möglich sein, um die Genauigkeit zu erhöhen. Die Referenz muß auch nicht unbedingt ein real existierendes Objekt sein. Beliebige vier Punkte, die in einem gedachten Rechteck angeordnet sind, funktionieren dazu.
Beachten Sie, dass Sie nur Dinge messen können, die in der gleichen Ebene sind, wie das Referenzrechteck. Sie können z.B. nicht die Tür eines Hauses als Referenz nehmen und dann damit versuchen, die Länge des Wegs zur Tür zu bestimmen.
In Abbildung 3 ist das gelbe Rechteck in der Mitte die Referenz. Alle übrigen Maße wurde ausgehend von dieser Referenz berechnet. Die korrekt berechneten Maße sind grün eingefärbt, die falschen rot (sie wurden von Hand eingefärbt, ImageMeter hat keine Möglichkeit dies automatisch festzustellen). Beachten Sie auch das eingeblendete Gitter, welches die Referenzebene visualisiert (schauen Sie sich evtl. das Bild in voller Auflösung an).
Wie Sie sehen, haben die beiden 75cm Maße den gleichen Wert, obwohl ihre Größe im Bild sehr unterschiedlich ist. Dies ist der Fall, da ImageMeter die perspektivische Verzerrung herausrechnet. Das gleiche gilt für die beiden 50cm Maße. Jede Messung, die auf der Oberseite des Objekts ausgeführt wird, wird korrekt sein und die Verzerrung beachten.
Die zwei Messungen in roter Farbe sind falsch, da sie nicht in der Referenzebene liegen, aber ImageMeter dies für die Berechnung trotzdem annimmt.