Referenzmaßstab

Der Referenzmaßstab funktioniert genauso wie der Maßstab, der auf Landkarten oder Grundrissen zu finden ist. Dieses Kalibrierungswerkzeug geht davon aus, dass es sich um ein flaches Objekt handelt, welches von einer Kamera fotografiert wird, die sich genau parallel dazu befindet. Der Referenzmaßstab beachtet keine perspektivischen Verzerrungen, dafür ist er einfacher zu benutzen als die Perspektivische Referenz.

Es funktioniert gut, wenn Sie flache Zeichnungen oder Landkarten vermessen, oder wenn Sie darauf achten, dass die Kamera sich parallel zur Objektoberfläche befindet. Es ist auch für spezielle Anwendungen, wie z.B. Mikroskopbilder, nützlich.

Beispiele

Abbildung 1 zeigt ein Beispielbild, welche den Referenzmaßstab benutzt. Für die Aufnahme wurde ein Lineal in das Bild gelegt, an welches der Referenzmaßstab (die vertikale, gestreifte Linie auf der linken Seite) angepasst wurde. Basierend auf diesem Maßstab kann ImageMeter dann die Abmessungen der Hand automatisch berechnen. Beachten Sie, dass die Kamera für die Aufnahme parallel zum Objekt platziert wurde und dass damit die 2cm breiten Streifen auf der Referenzskala genau zum dargestellten Lineal passen.

Abbildung 2 zeigt einen Fall, in dem der Referenzmaßstab für die Bemaßung einer Grundrisszeichnung benutzt wurde. Hier wurde der Referenzmaßstab an die 5m Referenzlänge angepasst, die in der Grundrisszeichnung dargestellt ist.

Abb. 1: Der Referenzmaßstab ist an das Lineal auf der linken Seite angepasst. Die Maße der Hand wurden damit automatisch berechnet.
Abb. 2: Der Referenzmaßstab ist an die Referenzlänge angepasst, die links unten im Grundriss abgedruckt ist. Auf das Bild klicken, um es zu vergrößern.

Bilder korrekt fotografieren

Die wesentliche Limitierung bei diesem Werkzeug besteht darin, dass Sie darauf achten müssen, die Bilder auf die richtige Weise zu fotografieren. Halten Sie die Kamera gerade, wie in Abb. 3 gezeigt. Die Kamera sollte gegenüber der Objektoberfläche nicht abgewinkelt sein (Abb. 4).

Abb. 3: Halten Sie die Kamera parallel zum Objekt, welches Sie vermessen wollen.
Abb. 4: Die Kamera nicht abgewinkelt halten, da dies zu perspektivischen Verzerrungen führt.

Der Unterschied zwischen einer korrekt positionierten Kamera und einer fehlerhaft positionierten, ist in den damit aufgenommenen Fotos in Abb. 5 und Abb. 6 zu sehen. In Abb. 5 ist keine perspektivische Verzerrung zu sehen. Alle Quadrate haben die gleiche Größe. Dahingegen ist Abb. 6 perspektivisch verzerrt. Die weiter entfernten Quadrate erscheinen kleiner als die im Vordergrund. Sie können den Referenzmaßstab nicht für letztere Bilder verwenden (für diese Fäll können Sie jedoch die Perspektivische Referenz benutzen).

Abb. 5: Schachbrettmuster, mit korrekt platzierter Kamera fotografiert.
Abb. 6: Schachbrettmuster, von einer unpassenden Kameraposition aus fotografiert. Die perspektivische Verzerrung kann von dem Referenzmaßstab nicht behandelt werden.

Tipps

Generell gilt, dass Sie die Referenzlänge so groß wie möglich wählen sollten, da dies den Fehler verringert, der aus einem ungenau platziertem Referenzmaßstab oder aus Verzerrungen der Kameralinse resultieren kann. In Abb. 5, wäre es somit besser, anstatt der Breite eines einzelnen Quadrats, die Gesamtbreite zu benutzen (über 9 Quadrate hinweg, mit einer 9 mal längeren Referenzlänge).

Falls Sie, z.B. ein Lineal als Referenzobjekt benutzen, prüfen Sie, ob auch die Unterteilungen des Referenzmaßstabs genau zum Bild passen (Sie können die Anzahl der Segmente des Referenzmaßstabs einstellen). Sollten diese nicht gut zum Bild passen, war wahrscheinlich die Kameraposition nicht gut genug, oder die Kameraoptik hat starke Verzerrungen.

Wenn der Referenzmaßstab ausgewählt ist, wird ein Gitter mit Schritten im Abstand eines Segments des Referenzmaßstabs eingeblendet. Dieses Gitter kann auch manchmal benutzt werden, um den Referenzmaßstab genauer an das Bild anzupassen.